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Innere Antreiber sind unbewusste Muster und Überzeugungen, die unser Verhalten und Handeln maßgeblich beeinflussen. Diese haben wir bereits in unserer Kindheit ausgebildet. Damals sorgten diese erprobten und dann antrainierten Reaktionsweisen für unser „Überleben“. Sie haben also durchaus eine Daseinsberechtigung.

Heute sind wir uns dieser Automatismen nur selten bewusst und doch steuern sie den Großteil unserer Reaktionen.

Gerade bei Stress übernehmen sie gerne das Ruder.

Oft sind uns diese Reaktionsweise nicht bewusst, weil wir automatisch handeln, ohne sie zu hinterfragen.

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Ein bisschen genauer...

Innere Antreiber sind im Grunde genommen Persönlichkeitsmerkmale, die uns motivieren und uns antreiben, um bestimmte Ziele und Erwartungen zu erfüllen. Es sind Muster von Gedanken, Glaubenssätzen und Überzeugungen, die tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind und unser Verhalten beeinflussen.

Die meisten Menschen haben mehrere innere Antreiber, die sie antreiben und ihnen helfen, ihre Ziele zu erreichen. Diese Antreiber können jedoch auch zu einer Belastung werden, wenn sie zu extrem werden oder uns daran hindern, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Zum Beispiel kann der Antreiber „Sei perfekt“ dazu führen, dass man sich selbst zu hart kritisiert und nie zufrieden ist, auch wenn man erfolgreich ist. Oder der Antreiber „Mach es allen recht“ kann dazu führen, dass man sich ständig überfordert und seine eigenen Bedürfnisse vernachlässigt.

Es ist wichtig zu verstehen, dass innere Antreiber nicht immer positiv sind. Einige Antreiber können uns dazu antreiben, uns ständig zu verbessern und unser Bestes zu geben. Andere Antreiber können jedoch auch zu einer übermäßigen Selbstkritik führen oder uns daran hindern, unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen.

Indem wir uns unserer inneren Antreiber bewusst werden, können wir lernen, sie zu kontrollieren und sie in Einklang mit unseren Werten und Zielen zu bringen. Wir können die negativen Aspekte eindämmen und die positiven stärken. Beispielsweise welche, die uns helfen, unsere Stärken zu nutzen und unsere Ziele zu erreichen.

Ein erster Schritt, um innere Antreiber zu erkennen, ist die Auseinandersetzung mit unseren Gedanken und Gefühlen. Wir können uns fragen, welche Überzeugungen und Glaubenssätze uns antreiben und welche uns möglicherweise daran hindern, unser volles Potenzial auszuschöpfen. Wir können auch darauf achten, wie wir auf bestimmte Situationen reagieren und welche Gedankenmuster wir dabei haben.

Innere Antreiber sind Teil unserer Persönlichkeit und können uns helfen, unsere Ziele und Erwartungen zu erfüllen. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, welche Antreiber uns antreiben und wie wir sie nutzen können, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Durch die Auseinandersetzung mit unseren inneren Antreibern können wir unser Verhalten und unsere Einstellungen verbessern und unsere Resilienz stärken.

Innere Antreiber Test

„Ich hab doch keinen inneren Antreiber!“

Das dachte ich auch immer. Fakt ist, völlig unabhängig davon, ob du eine gute Kindheit hattest und deine Elter (fast) alles richtig gemacht haben oder ob du es als Kind schwer hattest, jeder von uns hat innere Antreiber ausgebildet. Sie gehören zu dir, wie deine Persönlichkeit oder deine Werte. Dabei können sie sehr positiv sein, dich zu Höchstleistungen anspornen oder dir Sicherheit geben. Problematisch wird es erst dann, wenn das richtige Maß fehlt. Gerade dann, wenn du belastenden Situationen ausgesetzt bist, springt dein Körper wieder in den „Überlebensmodus“ und deine inneren Antreiber übernehmen das Ruder.

Dieser Test gibt dir eine wertvolle Orientierungshilfe, um dich selbst besser zu verstehen und zu erfahren, welche Antreiber bei dir besonders stark ausgeprägt sind. Dabei hast du in der Regel einen Primärantreiber. Also einen, der stärker ausgeprägt ist als die anderen.

Du willst wissen, welcher dein vorrangiger innerer Antreiber ist? Im Test findest du es heraus.

Auch eine Reflektion darüber, welche Situationen dich stressen und welche Antreiber du in diesen Momenten aktivierst, kann hilfreich sein. So kannst du gezielt daran arbeiten, deine Antreiber in bestimmten Situationen zu erkennen.

Welche innere Antreiber gibt es?

Es gibt verschiedene Modelle zu innere Antreibern.  Das Modell, das ich dir vorstellen möchte stammt aus der Transaktionsanalyse. Für mich ist es wichtig, dass du weißt, dass es keine guten oder schlechten Antreiber gibt. Sie alle haben ihre Daseinsberechtigung und ihre positiven und negativen Seiten. Hier ist immer die Balance wichtig. Unsere inneren Antreiber haben sich aus einem guten Grund ausgebildet. Sie sicherten unser Überleben als Kind und haben daher immer eine positive Absicht oder einen Grund, der in den Vordergrund steht. 

  • Leistung: Der Antreiber, immer alles perfekt machen zu wollen und in allem die Beste sein zu wollen.
  • Anpassung: Der Antreiber, es allen Recht machen zu wollen und auf die Bedürfnisse anderer zu achten.
  • Anerkennung: Der Antreiber, von anderen geschätzt und gelobt zu werden.
  • Unabhängigkeit: Der Antreiber, alles selbst machen und keine Hilfe von anderen annehmen zu wollen.
  • Harmonie: Der Antreiber, Konflikten aus dem Weg zu gehen und für eine friedliche Atmosphäre zu sorgen.

Jeder Antreiber kann in bestimmten Situationen nützlich sein, aber auch dazu führen, dass wir uns selbst überfordern und unnötigem Stress aussetzen. Eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen inneren Antreibern kann dabei helfen, die eigenen Verhaltensmuster besser zu verstehen und gegebenenfalls anzupassen.

Sei perfekt!

Menschen mit diesem Antreiber streben nach Perfektion und haben oft hohe Erwartungen an sich selbst. Sie wollen immer alles richtig machen und Fehler vermeiden. Wenn sie einen Fehler machen, führt das oft zu negativen Gefühlen wie Scham und Schuldgefühlen. Sie setzen sich selbst unter enormen Druck, immer perfekt zu sein, was oft zu übertriebenem Perfektionismus führt.

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Sei stark!

Menschen, die diesem Antreiber, glauben oft, dass sie niemals Schwäche zeigen dürfen. Sie haben das Bedürfnis, unabhängig und selbstständig zu sein und sehen es als Schwäche an, um Hilfe zu bitten. Wenn sie das Gefühl haben, dass sie Unterstützung benötigen, führt das oft zu Scham und Schuldgefühlen. Sie setzen sich selbst unter enormen Druck, stark zu bleiben, auch wenn es emotional belastend ist.

Mach es allen recht!

Menschen mit diesem Antreiber haben ein starkes Bedürfnis nach Harmonie und Ausgewogenheit. Sie sind oft sehr hilfsbereit und versuchen, es allen recht zu machen, auch wenn das bedeutet, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurückzustellen. Das kann dazu führen, dass sie sich selbst überfordern und nicht mehr in der Lage sind, ihre eigenen Ziele zu verfolgen.

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Streng dich an!

Menschen mit diesem Antreiber setzen sich hohe Ziele und haben ein starkes Bedürfnis nach Erfolg und Leistung. Sie sind oft sehr ehrgeizig und geben sich nur mit dem Besten zufrieden. Sie sind bereit, hart zu arbeiten und hart zu kämpfen, um ihre Ziele zu erreichen. Das kann jedoch auch dazu führen, dass sie sich selbst überfordern und keinen Ausgleich finden.

Beeil dich!

Menschen mit diesem Antreiber haben ein starkes Bedürfnis danach, schnell zu handeln und Dinge zu erledigen. Sie sind oft sehr ungeduldig und haben kein Verständnis für Langsamkeit oder Verzögerungen. Sie setzen sich selbst unter Druck, Dinge schnell zu erledigen, auch wenn das bedeutet, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Pausen zu machen, fällt ihnen schwer.

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Wie erkenne ich innere Antreiber?

Innere Antreiber können sich in unserem Verhalten und Denken zeigen. Wenn du immer wieder bestimmte Verhaltensmuster bei dir beobachtest, die dich von deinem eigentlichen Ziel abhalten, kann das ein Hinweis auf einen Antreiber sein. Zum Beispiel, wenn du dich immer überarbeitest, um perfekte Ergebnisse zu erzielen und Angst hast, Fehler zu machen, kann dies ein Hinweis auf den Antreiber „sei perfekt“ sein.

Wann sollte ich mich mit inneren Antreibern beschäftigen?

Es gibt keinen spezifischen Zeitpunkt, zu dem man sich mit seinen inneren Antreibern auseinandersetzen sollte. Allerdings kann es sinnvoll sein, dies zu tun, wenn man das Gefühl hat, dass bestimmte Verhaltensmuster oder Gedanken immer wieder auftreten und einem im Alltag hinderlich sind. Möglicherweise fühlst du dich gestresst oder überfordert und weißt nicht, woher das kommt. In diesem Fall kann es hilfreich sein, dich bewusst mit deinen inneren Antreibern zu beschäftigen, um zu verstehen, welche Gedanken und Überzeugungen dir im Weg stehen und welche du gezielt verändern kannst.

Auch wenn du das Gefühl hast, dass du dir selbst im Weg stehst oder immer wieder in bestimmte Muster verfällst, kann es sinnvoll sein, sich mit den eigenen inneren Antreibern auseinanderzusetzen. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit diesen Antreibern kannst du gezielt an deren Veränderung arbeiten und dadurch langfristig erfolgreicher und glücklicher werden.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Auseinandersetzung mit den inneren Antreibern kein schneller Prozess ist und Zeit, Geduld und Selbstreflexion erfordert. Daher solltest du dich auch nur dann damit beschäftigen, wenn du bereit bist, dich auf diesen Prozess einzulassen und dir die Zeit und Ruhe dafür zu nehmen.

Innere Antreiber vs. Erlauber

Neben den inneren Antreibern gibt es auch sogenannte Erlauber, die den Antreibern gegenüberstehen. Erlauber sind innere Kräfte, die uns dabei unterstützen, uns zu entspannen und uns selbst zu erlauben, auch mal nicht perfekt zu sein oder uns Auszeiten zu gönnen.

Es ist wichtig, sich mit den inneren Antreibern auseinanderzusetzen, wenn wir merken, dass wir uns oft gestresst fühlen und uns selbst unter Druck setzen. Wenn wir uns zu sehr von den inneren Antreibern leiten lassen, können wir uns selbst überfordern und uns langfristig schaden.

Deine Erlauber sind wichtig, um ein gesundes Gleichgewicht zwischen Anstrengung und Entspannung zu erreichen.

  • Selbstakzeptanz: Wenn du dich selbst akzeptieren und dir erlauben kannst, auch mal Fehler zu machen oder dich nicht perfekt zu verhalten, kannst du dich von Druck und Anspannung befreien, die durch die inneren Antreiber entstehen können.
  • Selbstfürsorge: Wenn du dir selbst genug Zeit und Aufmerksamkeit schenkst, um dich zu erholen, dich zu entspannen und dich zu regenerieren, kannst du deine Energiereserven wieder auffüllen und dich selbst besservor negativem Stress schützen.
  • Achtsamkeit: Wenn du achtsam mit dir selbst und deinen Bedürfnissen umgehest, kannst du dir bewusst machen, was dir guttut und was dich belastet. Durch die Achtsamkeit kannst du lernen, dich selbst besser zu regulieren und dich gegenüber deinen inneren Antreibern abzugrenzen.

Daher ist es wichtig, dich bewusst mit beiden inneren Kräften auseinanderzusetzen und deinen gesunden Mittelweg zu finden. Wenn du lernst, dich selbst zu akzeptieren und dir selbst zu erlauben, auch mal Pausen einzulegen oder dir eine Auszeit zu gönnen, kannst du dich selbst besser schützen und eine gesunde Work-Life-Balance erreichen.

Mein Fazit über innere Antreiber

Innere Antreiber sind wichtige Faktoren für unser Verhalten und Denken. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, welche Antreiber bei uns besonders stark ausgeprägt sind, um unser Verhalten besser zu verstehen und gegebenenfalls zu ändern. Durch eine bewusste Auseinandersetzung mit unseren Antreibern können wir unsere persönlichen Ziele besser erreichen und ein erfüllteres Leben führen.

Im Laufe der letzten Jahre bin ich sehr dankbar für meine inneren Antreiber gewesen. Denn sie geben mir manchmal den Extraansporn, um in die Pötte zu kommen. Ich erkenne jedoch auch deutlich ihre Schwächen. Diese Erkenntnis ist, meiner Meinung nach, der erste Schritt, um wirklich gut zu spüren, wie es dir geht und was dir gut tut. Denn genau dann, wenn ich wieder merke, dass mein innerer Antreiber das Ruder an sich reißt, besinne ich mich auf meinen Erlauber. Er ist mein Bremsfallschirm in stressigen Situationen.